Symptome
- Ab einem BMI von unter 17,5 spricht man von
Untergewicht.
Der BMI (Body-Mass-Index) wird berechnet aus dem Körpergewicht
(gemessen in Kilogramm), geteilt durch die Körpergrösse
im Quadrat (gemessen in Metern). Online-Berechnung
Für Kinder und Jugendliche gelten altersabhängige
Grenzwerte für das unterdurchschnittliche Gewicht und
den BMI. Die Normalwerte können aus separaten BMI-Kurven
für Mädchen und Knaben abgelesen werden.
- Starke Ängste vor einer Gewichtszunahme oder davor
dick zu werden, trotz bestehendem Untergewicht.
- Störung der eigenen Körperwahrnehmung hinsichtlich
Umfang, Grösse und Form. Die Betroffenen berichten,
dass sie sich auch bei Untergewicht zu dick fühlen,
oder sie sind überzeugt davon, dass Teile des Körpers
(meist der Bauch, die Oberschenkel und das Gesäss)
zu dick sind, obgleich ein offensichtliches Untergewicht
besteht.
- Das Ausbleiben von mindestens 3 aufeinanderfolgenden Menstruationszyklen
(Amenorrhoe) bei Frauen, bei Männern Rückgang
des Sexualtriebes mit zunehmendem Erlöschen sämtlicher
sexueller Aktivitäten inkl. der Selbstbefriedigung.
- Ess-/ Brechanfälle bei der binge-purge-Form der Anorexie.
Bei der restriktiven Form der Anorexie kommen keine Ess-/
Brechanfälle vor.
top
Was erleben die
Betroffenen
- Die Härte und Kantigkeit des knochigen Körpers
wird als Schutz gegen Auflösung erlebt.
- Die Knochen werden als das Stabile, das Überdauernde,
das Fleisch als das Unzuverlässige, Schwammige betrachtet.
- Innere Gefühle sind bedrohlich und erzeugen panische,
von aussen schwer nachvollziehbare Ängste.
- Essen wird als Versagen, Schwäche des Körperlichen
erlebt.
- Die Körperwahrnehmungsstörung führt dazu,
dass der Körper nach Verzehren von auch nur wenig Nahrung
als monströs aufgeblasen erlebt wird.
top
Körperliche
Beeinträchtigung als Folgen des Untergewichts Müdigkeit
- Muskelschwäche
- Schwindel
- Tiefer Blutdruck
- Langsame Herzfrequenz (Bradykardie)
- Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod
- Niedrige Körpertemperatur
- Bauchschmerzen
- Verstopfung
- Kalte Hände
- Trockene Haut
- Haarausfall
- Lanugobehaarung (Wachsen ganz feiner Haare am Körper)
- Verformung der Nägel
- Blutarmut
- Elektrolytstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- Wassereinlagerung im Gewebe
- Hormonstörungen
- Knochenstoffwechselstörungen (Osteoporose)
- Nervenschädigungen
- Hirnschwund
u.a.
Das Untergewicht verändert nicht nur das
äussere Gleichgewicht des Körpers. Das Untergewicht
verändert auch die wichtigsten inneren Lebensfunktionen
und stört das innere Gleichgewicht, so dass die Betroffenen
nicht nur auf Grund der psychischen Erkrankung als solcher
in ihrem Funktionieren beeinträchtigt sind, sondern auch
durch die Eigendynamik des Körpers mit Veränderung
der Gefühle, der Wahrnehmung und der Konzentrationsfähigkeit,
die durch das Untergewicht ausgelöst wird. |