Symptome
- Wiederholte Episoden von Fress-Anfällen mit
Kontrollverlust, bei denen innerhalb einer bestimmten
Zeitspanne (z.B. 2 h) eine deutlich grössere
Nahrungsmenge gegessen wird, als die meisten Menschen
unter ähnlichen Bedingungen essen würden.
- Kompensatorische Verhaltensweisen zur Gewichtskontrolle
(selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln
und anderen Medikamenten, Fasten, übermässige
Bewegung).
- Die Fressanfälle und das kompensatorische
Verhalten treten seit mindestens 3 Monaten durchschnittlich
2 x pro Woche auf.
- Die Selbstbewertung ist übermässig von
der Figur und dem Gewicht abhängig (Selbstwertstörung).
Was erleben die Betroffenen?
- "Essen und Erbrechen ist die einzige Art, mich
zu beruhigen."
- "Ich habe Lust zu essen, das Erbrechen nehme ich
als notwendige Konsequenz in Kauf."
- "Essen ist mir unwichtig, Erbrechen erlebe ich als
rein und reinigend."
- "Ich bin schlecht und kotze das Schlechte aus mir
heraus."
- "Auch der allerkleinste Teil "verbotene Nahrung"
führt zur extremen Gewichtszunahme."
- "Ich muss Nahrung wieder erbrechen, denn sie ist
unverdaubar und verschmutzt mich innerlich."
Körperliche
Beeinträchtigung als Folge der Ess-Brechanfälle
- Zahnschädigungen
- Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme)
- Schwellung der Ohrspeicheldrüsen
- Obstipation
- Hormonstörungen
- Unregelmässige Menstruationsblutungen
- Elektrolytstörungen
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
u.a.
Die Ess-Brechanfälle verändern
zwar oft wenig das äussere Aussehen des Körpers.
Sie verändern aber wichtige innere Funktionen und
stören das innere Gleichgewicht, so dass die Betroffenen
nicht nur auf Grund der psychischen Erkrankung als solcher
in ihrem Funktionieren beeinträchtigt werden, sondern
auch durch die Eigendynamik des Körpers mit Veränderung
der Gefühle, der Wahrnehnmung und der Konzentrationsfähigkeit.
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