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Betroffenenberichte, Ess- Brechsucht

Mit meinen 47 jahren leide ich nun seit 25 jahren an bulimie.
es begann alles mit einer diät - ich wollte schnell 5 kilos abnehmen - was ich auch innerhalb von einer woche geschafft hatte.
danach war es ja schwierig, das gewicht zu halten, weshalb ich dann mit erbrechen begann.
es gab immer wieder zeitspannen, wo das erbrechen nicht täglich oder wöchentlich vorkam, vorallem in den schwangerschaften......
seit gut 20 jahren gehört erbrechen täglich dazu. nach jeder mahlzeit. manchmal esse ich ganz normal, an manchen tagen werden tausende kalorien angefressen und wieder erbrochen.
meine zähne haben grosse schäden genommen, vorallem auf der innenseite, deshalb sieht man es auch von aussen "noch" nicht, da ich bei den oberen schaufel seit ich 20 bin stiftzähne habe..... eine behandlung ist jedoch unumgänglich.....
vor jahren war ich für über zwei jahre in ambulanter therapie bei einer phsychiaterin..... gebracht es es nichts...
ich möchte allen raten, die mal 4 - 5 kilos zuviel haben, keine radikaldiät zu machen. die gefahr, in eine essstörung zu rutschen ist einfach zu gross.

Antwort:

Es ist richtig, dass das langjährige selbstinduzierte Erbrechen zu Zahnschäden führt, weil die Magensäure die Zahnhartsubstanz angreift. Bei einer Bulimie ist ein Zahnarztbesuch deshalb immer zu empfehlen. Weiter können fluoridhaltige Mundspüllösungen Zahnschäden einschränken.

In der Schweiz gibt es Zahnkliniken, die sich durch Experten und Spezialisten auszeichnen, die sich auf dem Gebiet Essstörungen und Zahnmedizin qualifizieren können.

Für viele Menschen bedeutet es eine grosse Überwindung, sich in eine Behandlung zu begeben. Diesen Schritt haben Sie, wie Sie berichten, schon gemacht. Damit einhergehend ist ihre Einsicht, dass sie unter ernsthaften Problemen leiden, zu dessen Lösung sie Hilfe brauchen. Die Wirkung allerdings dieser Hilfe kann nicht von heute auf morgen eintreten. Zudem kann eine Behandlung nur dann wirksam sein, wenn Sie selbst es wollen. Diese Ambivalenz ist Bestandteil der gesamten Behandlung. In der Anfangsphase geht es eher darum, den Blick für das eigene Tun und vor allem für die Gründe dieses Tuns zu schärfen. Auch die Folgen des Tuns sollten einem bewusst gemacht werden. Weiter geht es in der Behandlung einer Essstörung aber auch darum, das bereits erarbeitete Wissen umzusetzen, um das eigene Verhalten, Denken und Fühlen zu verändern. In dieser Hinsicht ist man auch als Patientin gefordert. Wissen um die Erkrankung alleine ist nur ein kleiner Baustein, um wieder gesund zu werden. Weitere unverzichtbare Schritte sind eingefahrene Verhaltensmuster zu verändern, neue Wege zu gehen und Angst auszuhalten. Dies kann eine Psychotherapeutin oder eine Psychiaterin nicht für ihre Patienten übernehmen.

Sicherlich ist es besser, sich an Therapeuten zu wenden, die Erfahrung mit der Behandlung von Essstörungen haben. Dazu gibt es eine Reihe von Beratungsstellen oder auch Kliniken, die auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert sind. Adressen von Fachpersonen in Ihrer Nähe, die spezialisiert auf Essstörungen sind, finden Sie auf der Hompage www.netzwerk-essstoerungen.ch unter der Rubrik Adressen.

 


 
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