Frage: "Wo hört das gestörte
Essverhalten auf, und wo beginnt die
Essstörung?".
Antwort: "Der Übergang ist fliessend, jedoch
nicht beliebig."
Bei einem gesunden Essverhalten wird die
Nahrungsaufnahme vor allem durch den Hunger und den
Sättigungsmechanismus gesteuert. Essen
erhält in erster Linie Gesundheit, Antrieb,
Lebensenergie und Lebensfreude. Essen bringt Genuss,
macht Freude, erhält arbeitsfähig und
hilft Freundschaften zu pflegen. Das
"gesunde" Essen ist rhythmisch in den
Tagesablauf eingebaut und gehorcht physiologischen
und sozialpsychologischen Anforderungen. Je
gestörter das Essverhalten ist, desto mehr
bringt es Sorgen und Probleme und stört
Freundschaften und soziale Bezüge.
Vom gestörten Essverhalten wird dann
gesprochen, wenn die oben genannten Mechanismen
nicht oder nicht mehr funktionieren. Von einer
Essstörung im engeren Sinne spricht man erst
dann, wenn übermässige Beschäftigung
mit Nahrung und dem eigenen Körper dazu
führt, dass die emotionale, die soziale und die
körperliche Integrität verletzt wird.
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